SLC-Athleten in der deutschen Spitze zahlreich vertreten
Mit insgesamt 19 Platzierungen in den Jahresbestenlisten 2015 des Deutschen Leichtathletik-Verbandes konnte der SLC die außergewöhnlich gute Bilanz des Jahres 2014 einstellen.
Während 2014 nur drei Athleten an der Bilanz beteiligt waren, hat sich diese Zahl 2015 auf sechs Sportler/innen in Einzelwettbewerben und drei Staffelmitglieder erhöht. Dies ist sicherlich eine gute Ausgangsbasis für 2016, auch wenn die Rahmenbedingungen für Top-Leistungen zum Teil schwieriger werden.
Inga Hundeborn blieb auch 2015 das SLC-Aushängeschild
Schwierig waren die Rahmenbedingungen vor allem bei Inga Hundeborn. Hinter dem Abitur und dem Einstieg ins Medizinstudium war der Leistungssport nicht in gleichem Maße aufrecht zu erhalten. Gleichwohl gehen nicht weniger als 11 der 19 SLC-Platzierungen auf ihr Konto. Obwohl sie auf den Mittelstrecken erstmals überhaupt nicht in Erscheinung getreten ist, konnte sie neben drei Top-Platzierungen in ihrer Altersklasse U 20 auch bereits in der U 23 und sogar bei den Frauen in die Rangliste hinein laufen.
Die Möglichkeiten für die Zukunft konnte Inga durch beachtliche Streckendebüts über 3000 m-Hindernis und im Halbmarathonlauf auf eine noch breitere Basis stellen. Das Debüt auf der Halbmarathondistanz am 4. Oktober in Köln mit einer sogar recht defensiv herausgelaufen Zeit von 1:22:43 Stunden bedeutete Platz 4 unter den deutschen Läuferinnen der U 23 in der Saison 2015.
Sam Auer mit drei Ergebnissen vertreten
Ähnlich schwierig wie für Inga waren auch die Rahmenbedingungen für Sam Auer. Auch für ihn hatten Abitur und die Studienplatzsuche, bei der er letztlich in Aachen gelandet ist, höchste Priorität. So war es nicht verwunderlich, das Sam nicht ganz an seine Zeiten des Vorjahres herankam. Dennoch schaffte er in seinem ersten Jahr in der U 20 ganz souverän den Sprung in die Bestenliste über 100- und 200 m.
Er deutet auch immer wieder großes Potential in anderen Disziplinen an. So schaffte er 2015 mit 1,96 m im Hochsprung im wahrsten Sinne des Wortes den Sprung in die Bestenliste.
Angesichts dieser Zubringerwerte verfügt er über herausragende Grundlagen, um in Zukunft vielleicht auch im Weitsprung mit Topleistungen aufwarten zu können.
Sebastiaan Francke mit erfolgreichem Einstieg auf Ultra-Distanz
Das sich ungewöhnliche Wege bisweilen lohnen können, bewies in diesem Jahr Sebastiaan Francke. Mit der Erkenntnis, dass es auf den klassischen Distanzen nicht zur Spitze reichen würde, nahm er sich der 100 km-Ultra-Distanz an und münzte sein umfangreiches Training im niederländischen Winschoten in 7:28:48 Std. in ein Resultat um, mit er 2015 an sechster Stelle der DLV-Bestenliste steht.
Für Nicht-Mathematiker: Er lief dabei 10-Mal die 10 km hintereinander in unter 45 Min. oder 100-Mal die 1000 m hintereinander in unter 4:30 Min.!
Maximilian Kremser bündelte seine Vielseitigkeit in eine Top-300 m-Zeit
Nahe dran an der DLV-Bestenliste war Maximilian Kremser bereits in der Saison 2014, vor allem im Mehrkampf. Im zu Ende gehenden Jahr gelang nun über 300 m der Durchbruch zur nationalen Spitze seiner Klasse M 15. In 37,03 Sekunden, die er gleich zweimal in der Saison laufen konnte, schaffte er es auf Platz 13 der besten Langsprinter seiner Altersklasse.
Er hat aufgrund seiner Vielseitigkeit für die Zukunft aber noch einige weitere Optionen, um in der nationalen Spitze mitzumischen.
Tim Schreckenberg wurde das Lauftalent schon in die Wiege eingelegt
Vielseitigkeit ist auch ein Attribut, das Tim Schreckenberg für sich in Anspruch nimmt. Neben seinen Laufaktivitäten hofft er auch als Fußballer noch auf sportliche Meriten.
Dass er über 800 m in 2:02,93 Min. auf Platz 19 der DLV-Bestenliste der M 15 rangiert, ist indessen kein Zufall, wenn bekannt ist, dass der Vater schon als 800 m-Läufer (1:49 Min.) eine beachtliche Läuferkarriere hinter sich hat. Wenn dann auch noch der Großvater ein Spitzenläufer war (Westdeutscher 10000 m-Meister, Fünfter der DM im Marathonlauf) dann ist an dem vorhandenen Talent kein Zweifel angebracht.
Die sportliche Doppelgleisigkeit wird für ihn in Zukunft aber sicher noch schwieriger als bisher zu bewerkstelligen sein, wenn die Konkurrenz sich zunehmend spezialisieren wird.
Emil Uhlich im Rekordtempo in die Laufspitze
Die sportlichen Aktivitäten von Emil Uhlich beschränkten sich bisher weitgehend auf Solingen und das nähere Umfeld. So war es auch kein Zufall, das er seine Top-Leistung auch auf heimischem Terrain, der Korkenziehertrasse, ablieferte. Beim Miss-Zöpfchen-Lauf legte er die amtlich vermessene 5 km-Distanz in hervorragenden 18:24 Min. zurück und findet sich urplötzlich auf Platz 18 der Deutschen Bestenliste der M 14 wieder.
Der jüngste der SLC-Spitzenathleten hat in der Zukunft sicher das Zeug dazu, vom Newcomer zum Dauerbrenner zu werden.
Ein Sprintquartett mit Ambitionen
Als einziges SLC-Team konnte sich die 4 x 100 m-Staffel der männlichen Jugend U 18 im Jahr 2015 so gerade noch in die DLV-Bestenliste hineinlaufen. Alexander Rupprecht, Maximilian Kremser, Oliver Braubach und Julian Klink legten die Strecke in 45,13 Sekunden zurück. Vielleicht kommen aus ihrem Kreis in Zukunft noch weitere Spitzenleistungen.
Die Damen sind gefordert
Auffallend und eigentlich unverständlich ist, dass die SLC-Spitzenleistungen 2015 mit der Ausnahme von Inga Hundeborn ausschließlich von männlichen Sportlern erzielt wurden. Das vorhandene Athletinnenpotential ist sicherlich nicht geringer als das im männlichen Bereich, die Wettkampfaktivität aber eher mäßig. Hier wünscht man sich für die Zukunft mehr Mut unter den SLC-Sportlerinnen.
Vielleicht kann dann die gute SLC-Bilanz für die nächsten Jahre noch weiter ausgebaut werden.
Volker Treppel
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