Gelungener Jedermann-Zehnkampf in Bad-Nauheim
Am Wochenende des 10. Und 11. Septembers stand der lang ersehnte Jedermann-Zehnkampf im hessischen Bad-Nauheim an. Das unter den ursprünglich geplanten neun Athleten als „Wettkampf des Jahres“ bezeichnete Zwei-Tages-Event bot den Teilnehmern bei heißen 34°C gute äußere Bedingungen, wenngleich das Gros der Aktiven und Helfer stets auf der Suche nach einem geeigneten schattigen Plätzchen war.
Aber der Reihe nach: Schon am Freitag machten sich die Teilnehmer des SLC auf den Weg in den Süden, um gemeinsam in einem auf 40 Personen ausgelegten Ferienhaus in der Metropole „Mücke“ zu übernachten. Von dort aus ging es am Samstagmorgen gut gestärkt in die Kurstadt Bad-Nauheim, wo der Zehnkampf im idyllisch gelegenen Waldstadion stattfinden sollte.
Im Vorfeld mussten dann leider zwei der neun Athleten ihre Teilnahme absagen, weshalb am Morgen des ersten Tages nur noch sieben hoch motivierte Athleten des SLC an den Start gingen. Diese sind von jung nach alt: Maximilian Kremser, Sebastian Hartleb, Sam Auer, Tim Evertz, Moritz Haider, Thomas Palka und Manuel Schröer.
Da alle Athleten des SLC den Wettkampf in der Profiriege absolvierten, hießen die Disziplinen am ersten Wettkampftag: 100m, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 400m. Der erste Tag – traditionell der stärkere Tag für die Teilnehmer des SLC – begann auch gleich sehr erfolgreich. Sam sprintete über die 100m in 11,03s am schnellsten unter allen etwa 150 Teilnehmern. Auch Thomas konnte mit einer Zeit von 11,36s kurz hinter Sam zufrieden sein. Durch diesen Lauf und die erzielten Zeiten bekam der SLC gleich viel Aufmerksamkeit vom Moderator, der mit Sam und Thomas ein erstes Siegerinterview führte. Von nun an sollten gleich alle Solinger Athleten – allen voran Sam Auer – im Fokus stehen und vom Moderator kritisch beäugt werden.
Im Anschluss an den 100m-Lauf ging es direkt weiter zum Weitsprung. Sehr erfreulich war hier, dass mit Sam (6,43m), Tim (6,16m) und Max (6,06m) gleich drei SLCer die 6-Meter-Marke übersprangen. Etwas spannender machte es da schon Sebastian, der nach zwei ungültigen Versuchen im dritten Versuch mächtig unter Druck stand. Nachdem er ein gehöriges Stück mit seinem Anlauf nach hinten ging, um dann deutlich vor dem Balken abzuspringen, hatte er wenigstens eine gültige Weite stehen, auch wenn er mit den gesprungenen 4,75m nicht vollends zufrieden war. Noch ärgerlicher war dann der Weitsprung-Wettkampf von Thomas: Bereits beim Warmmachen klagte Thomas darüber, dass er noch nicht voll beweglich sei und der Oberschenkel sich komisch anfühle. Den 100m-Lauf konnte er noch verletzungsfrei überstehen, indem er im letzten Drittel das Tempo etwas raus nahm. Beim Weitsprung setzten sich die Probleme allerdings fort und so kam es, dass er sich bei einem Sprung eine Verletzung im Oberschenkel (spätere Diagnose: Muskelfaserriss) zuzog.
Damit sollte für Thomas der langersehnte Zehnkampf bereits nach der zweiten Disziplin beendet sein. Doch sollte es das wirklich? Thomas wäre nicht Thomas, wenn er nicht direkt einen Einfall hätte, um das Bestmögliche aus der Situation heraus zu holen. Sofort ging er ins Wettkampfbüro um dort abzuklären, ob er gemeinsam mit Isabel Krutz (eigentlich als Wettkampfhelferin angereist) den Zehnkampf als Paarwettkampf fortführen könnte. Mit der positiven Rückmeldung im Gepäck musste er nur noch Isabel davon überzeugen, den Zehnkampf für sie fortzuführen (Kugel und Diskus konnte Thomas noch aus dem Stand machen). Isabel, die sportlich gesehen mit nicht mehr als einem Paar Turnschuhe nach Bad Nauheim gereist war, zögerte nicht lange und so führten Thomas und Isabel den Zehnkampf in der Paarwertung fort. Isabel bekam dann eine Hose geliehen und absolvierte den überwiegenden Teil des Wettkampfs im Sport-BH. Zweifelsohne darf Isabels Handlungsweise als besonders herausragend hervorgehoben werden!
Im Kugelstoßen sollte es dann zum ersten Showdown des Zehnkampfs kommen. Sebastian und Max hatten bereits im Vorfeld eine Wette abgemacht, wer die Kugel weiter stoßen würde. Der Wetteinsatz war, dass der Gewinner dem Verlierer einen Kaltwachsstreifen auf die Beinbehaarung kleben und genüsslich abreißen darf. Es ging also neben den sportlichen Aspekten auch um schmerzhafte Konsequenzen für den Verlierer dieses Duells. Max konnte mit gestoßenen 11,63m bereits im ersten Versuch ein Ausrufezeichen setzen. Sebastian legte dann gut nach. Seine Kugel landete nur knapp 10cm hinter der von Max. Und so blieb es auch für den Rest des Wettkampfs. Während die weiteren Versuche von Max eher durchwachsen waren, landete die Kugel von Sebastian bemerkenswert konstant in der gleichen Region. Seine Bestweite von 11,52m blieb dennoch hinter der von Max, weshalb Max dieses Duell für sich entscheiden konnte. Die Kugel von Sam landete bei 12,11m – die größte Weite unter den SLCern. Zur Erheiterung trugen auch die Stöße der anderen Teilnehmer bei, die mit einem beherzten „Böp“ die optimale Weite aus ihrem Stoß herausholen wollten. So bugsierte der verletzte Thomas das 7,26kg-schwere Stoßgerät mithilfe eines „Böp“ auf gute 7,84m. Manuel hingegen verpasste den Einsatz des „Böp“, welches dafür umso lauter aus ihm heraus geschossen kam, als die Kugel schon längst wieder gelandet war.
In der folgenden Disziplin – dem Hochsprung – stieg auch Isabel mit in den Zehnkampf ein. An dieser Stelle muss zunächst einmal der Moderator Jens Schulze näher vorgestellt werden. Jens Schulze, deutscher Meister im Zehnkampf im Jahr 1986, hat eine persönliche Bestleistung von stolzen 8302 Punkten. Damit gehört er zu dem elitären Kreis derjenigen, die die magische 8000-Punkte-Grenze überschritten haben. Mit bemerkenswertem Spezialwissen in der Leichtathletik hat er an den beiden Zehnkampf-Tagen das Wettkampfgeschehen verfolgt und die Sprünge, Würfe und Läufe der Athleten immer mit praktischen Tipps und etwas Humor untermalt. Mittlerweile hatte sich Jens Schulze also über Thomas‘ Verletzungspech informiert und ließ von nun an keine Gelegenheit mehr aus zu erwähnen, dass dies der erste Mehrkampf für Isabel ist. Diese ließ sich allerdings nicht beirren und gab mit übersprungenen 1,20m einen tollen Einstand in den Zehnkampf. Moritz hatte im Hochsprung einige Probleme mit dem „Toilettensitz“ (laut Schulze) und erreichte damit eine Höhe von 1,50m. Während der Großteil der Konkurrenz bei Höhen zwischen 1,30m und 1,60m ihren Wettkampf absolvierte, wunderte sich Schulze über das späte Einsteigen der restlichen Solinger Athleten in den Wettkampf mit den Worten: „Ob das nicht zu hoch gepokert ist? Wir werden es gleich wissen…“. Doch in dem Moment, in dem Tim bei 1,70m in den Wettkampf einstieg und das berühmte „Haus über der Latte“ baute, hatte Schulze seinen Favoriten für den Hochsprung gefunden. Und so überquerten Manuel, Max und Tim alle problemlos die Latte. Für die 1,75m brauchten Manuel und Max dann zwei bzw. drei Versuche, während Tim souverän im ersten Versuch die Höhe nahm. Probleme hatten dann allerdings Max und Tim bei 1,80m, die Manuel im ersten Versuch und nach langer Zeit mal wieder übersprang. Bei dieser Höhe stieg dann auch Sam ins Wettkampfgeschehen ein und baute ein „Haus über der Latte“. Etwas angeschlagen vom Weitsprung (leichte Fersenprellung) ließ Sam die nächste Höhe aus und ärgerte sich wenig später darüber, dass er die 1,90m nicht mehr schaffte und hier einige Punkte liegen ließ. Somit erreichten aus SLC-Sicht Sam und Manuel mit jeweils übersprungen 1,80m die größten Höhen.
Kurz nach dem Hochsprungwettbewerb ging es dann in der letzten Disziplin des ersten Tages darum, die Stadionrunde so schnell wie möglich zu laufen. Im 400m-Lauf verpasste Sam im Alleingang in starken 50,33s nur ganz knapp die 50-Sekunden-Marke und erzielte damit bereits in der dritten Disziplin (nach 100m und Weitsprung) die beste Leistung unter allen ca. 150 Teilnehmern. Nach dem Lauf merkte Jens Schulze (nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal an diesem Wochenende) etwas scherzhaft an, dass bei diesem Zehnkampf auch Dopingkontrollen durchgeführt würden. Moritz, Tim und Max liefen im ähnlichen Bereich mit 54er-Zeiten die Stadionrunde, während Sebastian respektable 58,13s benötigte. Etwas unzufrieden mit der Laufeinteilung zeigte sich Manuel, der in 59,85s das Ziel erreichte. Isabel hatte sichtlich Respekt vor ihrem ersten 400m-Lauf, absolvierte diesen aber zufriedenstellend in 77,75s.
Nach einem insgesamt guten und ereignisreichen ersten Wettkampftag machte sich der SLC-Tross wieder auf nach Mücke, wo man den Abend zunächst bei einem gemeinsamen Essen und später (vor allem unter den Helfern) im „kommunikativen Gemeinschaftsraum“ mit ein bis zwei Bier ausklingen ließ.
Am nächsten Morgen mussten die Athleten früh aufstehen und sich schon mal seelisch auf den anstehenden Hürdenlauf einstellen, während einige Helfer noch die Hinterlassenschaften des Vorabends beseitigten. Für Isabel startete der Wettkampftag als erstes mit dem 100m-Hürdenlauf. Sie machte ihre Sache technisch gut und benötigte für die 100m-Hürden 20,23s. Stärkster SLCer war einmal mehr Sam Auer, der nach 16,82s die Ziellinie überquerte. Die gelaufene Zeit nahm Jens Schulze allerdings zum Anlass, um Sam ins Gewissen zu reden. Sichtlich erfreut darüber, dass er die „Schwachstelle“ in Sam’s Zehnkampf entdeckt hat, rief Schulze durchs Mikrofon: „Also Sam, wer 100 Meter in 11 Sekunden läuft, der muss schneller über die laufen.“ Als Schulze Sam dann zur Anzahl seiner Trainingstage und der Vorbereitung auf so einen Zehnkampf interviewte, legte er noch einmal nach und sagte: „Sam ist faul!“. Ein Highlight war dann auch der Hürdenlauf von Tim, Manuel und Moritz. Während Tim mit nahezu perfekter Technik über die Hürden flog, lief es bei Manuel nicht so rund. Ein Rhythmuswechsel brachte ihn aus dem Konzept, weshalb er vor der siebten Hürde stehen blieb, wieder 8 Meter Anlauf nahm und den Rest der Strecke absolvierte. Nach diesem Malheur bedeuteten die knapp 26 Sekunden, die er für seinen Lauf benötigte, noch „starke 33(!)“ Punkte. Als sei diese Leistung nicht schon ärgerlich genug, schüttete Schulze auch hier fleißig Salz in die Wunde, in dem er auf den guten Hochsprung vom Vortag anspielte: „Was macht denn Manuel Schröer da? Jetzt gleich geht er mit dem Flop über die Hürde!“.
Im anstehenden Diskuswurf war dann wieder Thomas an der Reihe. Trotz seiner Verletzung und einem Wurf aus dem Stand landete sein 2kg-schweres Wurfgerät erst nach 25,55m – persönliche Bestleistung. Ähnlich stark waren hier die Versuche von Sebastian (25,66m) und Tim (26,94m). Auch Tim ging gehandicapt in die Wurfdisziplinen, da er sich bereits im Vorfeld des Zehnkampfes beim Downhill-Fahren eine Blessur an der Wurfhand zugezogen hatte. Dafür war Tim mit seinen knapp 27 Metern sehr zufrieden. Im Diskuswerfen stand dann aber auch noch das zweite Duell des Zehnkampfes an. Mit dem gleichen Wetteinsatz wie beim Kugelstoßen (siehe oben) ging es dieses Mal zwischen Sam und Max um die bessere Weite. Wie das dann beim Wetten so ist: mal gewinnt man und mal verliert man. Während Max das erste Duell noch für sich entscheiden konnte, musste er sich beim Diskuswurf Sam geschlagen gegeben. In einem packenden Wettkampf konnten Max und Sam sich immer wieder verbessern. Max zeigte sich mit seinen 31,43m sehr zufrieden, kam aber an den starken 33,10 Metern von Sam nicht vorbei.
Jens Schulze erinnerte regelmäßig daran, dass sich der Zehnkampf meist erst am zweiten Tag entscheidet, wenn die technisch anspruchsvolleren Disziplinen abgeprüft werden. Und so mussten auch die SLC Athleten feststellen, dass sie am zweiten Tag nicht mehr an das Punkteniveau des ersten Tages heran kamen. Dennoch gaben die SLC-Athleten auch bei der achten Disziplin – dem Stabhochsprung – ihr bestes. So zum Beispiel Isabel, die nie zuvor mit einem Stab gesprungen war. So ging es für sie darum, in Rekordzeit und bei tropischen Temperaturen von 35 Grad das Springen mit einem Stab zu lernen. Anfangs noch sehr unsicher verbesserte sich Isabel aber sehr schnell und schaffte es dann auch, so zu springen, dass sie die Latte nicht mit dem eigenen Stab zum Fallen brachte. Für die Kürze der Zeit waren übersprungene 1,30m eine sehr anständige Leistung von Isabel! Beinahe in Rückwärtsrolle agierend versuchte Sebastian regelmäßig, über die Latte zu fliegen. Das klappte mal besser und mal weniger gut. Insgesamt gingen für ihn 1,90m in die Wertung.
Für die zweifelsohne kurioseste Situation beim Stabhochsprung sorgte Tim, der wegen seiner Blessur an der Hand nicht mit seiner rechten Hand springen konnte. So blieb ihm nichts anderes übrig, als nur mit der linken Hand am Stab und damit auch mit dem falschen Absprungbein den Stabhochsprungwettkampf zu absolvieren. Der eigentlich gute Stabhochspringer hatte zu Beginn sichtlich Probleme mit der Einhandtechnik. Im Laufe des Wettkampfes verbesserte Tim aber auch seine Technik und nahm so Höhe für Höhe mal auch erst im zweiten oder dritten Versuch. Richtig spektakulär wurden Tims Sprünge dann bei Höhen jenseits der zwei Meter. So schaffte er sehr artistisch insgesamt eine Höhe von 2,30 Metern mit nur einer Hand am Stab – sensationell!
Bei 2,10m stiegen Moritz und Manuel in den Wettkampf ein. Für Moritz wäre diese Höhe dann aber auch beinahe schon seine letzte Höhe gewesen, da seine ersten beiden Versuche ungültig waren. Während der Trainer Detlef Steigerwald schon zu verzweifeln begann, bekam Moritz den Dreh doch noch raus und überquerte die Latte recht deutlich im dritten Versuch. Wie bereits bei Isabel und Tim zuvor war auch bei Manuel, Max und Moritz eine kontinuierliche Verbesserung der Technik im laufenden Wettbewerb zu erkennen. Moritz erreichte 2,60m und Manuel übersprang 2,80m. Max hingegen schaffte die 3-Meter-Marke genau. Nur für einen SLCer ging es bei 2,90m erst einmal darum, gut in den Wettkampf einzusteigen und dann größere Höhen anzugreifen. So sprang Sam ein ums andere Mal artistisch über die anstehenden Höhen. Auch bei Sam konnte man im Laufe des Wettkampfs eine deutliche Verbesserung der Technik erkennen. Mit einer persönlichen Bestleistung von starken 3,60 Metern verabschiedete Sam sich als letzter aus dem Wettkampf. Auch beim Stabhochsprung konnte der Moderator Jens Schulze wieder mit fundiertem Fachwissen glänzen, dass er ohne Hilfsmittel und „aus dem Nähkästchen plaudernd“ zum Besten gab. Als Sam die 3,30m übersprang, erwähnte Schulze, dass „diese Sprunghöhe bei den ersten Olympischen Spielen 1896 in Athen für den US-Amerikaner William Hoyt zum Gewinn der Goldmedaille gereicht hat. Damals wurde noch in Sand gesprungen“. So wurden die Athleten und Zuschauer regelmäßig über Daten und Fakten informiert, die sicher nicht zum Allgemeinwissen zählen, selbst wenn man eine Profikarriere als Zehnkämpfer hinter sich hat.
Gerade beim Stabhochsprung waren die Helfer immer wieder gefordert, die der SLC dank der großen Teilnehmerzahl stellen musste. So stand der Trainer Detlef permanent in der Mittagshitze und gab nicht nur seinen Athleten Hilfestellungen und Hinweise zur Verbesserung der Sprungtechnik. Lars Müller und Joachim Kremser waren stundenlang damit beschäftigt, den Kampfrichtern zur Seite zu stehen, Ständer zu verschieben, Latten wieder aufzulegen und Fotos der Athleten zu schießen. Und auch der Einsatz der Helferinnen Alina Kremser und Heike Auer hat die Teilnahme der SLC-Athleten an dem Wettkampf erst ermöglicht. Herausragend war auch das Engagement von Anke Klink. Ihr Sohn Julian sollte eigentlich am Zehnkampf teilnehmen und fiel krankheitsbedingt kurzfristig aus. Das hielt Anke aber nicht davon ab, den weiten Weg nach Bad Nauheim auch alleine anzutreten und beim Wettkampf zu helfen, wo sie konnte. Generell haben alle Helfer und Begleiter des SLC auch für eine ständig gute Stimmung gesorgt – vielen Dank dafür!
Nach dem Stabhochsprung heißt es, den Fokus auf den Speerwurf zu legen und nicht schon in Gedanken beim abschließenden 1500m-Lauf zu sein. Sebastian hatte hier einige Probleme, den Speer richtig zum Fliegen zu bringen und musste sich am Ende mit 29,60m zufrieden geben. Drei Zentimeter weiter flog der Speer von Moritz, der damit ebenso zufrieden sein konnte wie Manuel (34,04m) und Max (34,36m). Ein guter Versuch gelang Sam mit 36,79m. Mit seiner angeschlagenen Hand machte Tim zunächst eine Anlaufkontrolle und warf dabei den Speer auf rund 5 Meter, ohne dabei die Hand zu belasten. Bei diesem Versuch konnte man die Schweißperlen auf Detlef’s Stirn schon laufen sehen und er fragte sich: „Was macht er denn jetzt da?“. Beim zweiten und dritten Versuch belastete er aber dann seine Hand und warf den Speer starke 41,95 Meter weit. Die beste Technik aller SLCer hatte aber Isabel. Mit einem sauberen Stemmschritt und einer ruhigen Speerführung brachte sie den Speer auf gute 24,74m.
Nach dem Speerwurf musste nur noch der 1500m-Lauf absolviert werden. Bei immer noch sehr heißem Wetter und Temperaturen jenseits der 30 Grad war es schließlich Thomas zu verdanken, dass der Veranstalter einen Schlauch organisierte und den Läufern so an einer Stelle auf der Runde eine Abkühlung in Form einer Dusche zu ermöglichen. Die 5-Minuten-Marke verfehlte Sam dann beim 1500m-Lauf nur knapp (5:05,21 min). Die restlichen SLCer trudelten etwas hinter Sam ins Ziel ein, um dann von Thomas mit einem kühlen Radler empfangen zu werden.
Auf der anschließenden Auslaufrunde wurden die Athleten ihrem jahrelang in den Trainingslagern in Westerstede erarbeiteten Ruf gerecht, indem sie laut über die sieben SLCer sangen, die einen Zehnkampf in Bad Nauheim absolvieren. Am Ende gab es für diese Gesangseinlage Applaus von der gesamten Tribüne.
Insgesamt hat Sam den Zehnkampf dominiert und mit deutlichem Vorsprung und 6179 Punkten gewonnen. Max hat mit insgesamt 5381 Punkten ebenfalls ein starkes Gesamtresultat vorzuweisen. Die 5000-Punkte-Marke verfehlte Tim mit 4971 Punkten nur knapp.
Wie das in einem Zehnkampf nun mal so ist, gibt es immer Disziplinen, mit denen die jeweiligen Athleten nicht zufrieden sind. Genauso gibt es aber auch in jedem Zehnkampf einige erfolgreiche Disziplinen, in denen auch die eine oder andere Bestleistung fallen kann. Dies trifft auch auf alle Athleten des SLC zu, die viele gute Leistungen gezeigt haben und mit einigen Disziplinen haderten. Insgesamt können aber alle zufrieden mit den erzielten Ergebnissen sein und sich wieder einmal Zehnkampf-Finisher nennen. Der Jedermann-Zehnkampf in Bad Nauheim war ein sehr gelungenes Sportfest, das durch eine hervorragende Organisation, die super Stimmung, einen erstklassigen Moderator und einen tollen Gesamteindruck bestechen konnte. Dieser Wettkampf ruft mit Sicherheit nach einer erneuten Teilnahme der SLCer im nächsten Jahr!
Manuel Schröer
Einzelleistungen unserer Athleten
Bilder vom Zehnkampf in Bad Nauheim finden sich auch in der Galerie: Zehnkampf Bad Nauheim
PS: Auch der LSC Bad Nauheim veröffentlichte einen Bericht und betitelt Sam Auer als "König der Leichtathleten": Bericht LSC Bad Nauheim
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